Totgesagte leben länger

Das Bündner Bergdorf San Bernardino im Misox ist seit mehreren Jahren im Dornröschenschlaf, doch langsam scheint das Dorf wiederzuerwachen.

Kurz vor Weihnachten 2023 nahm das Skigebiet Confin bei San Bernardino nach über elf Jahren Stillstand den Betrieb wieder auf. Das BAV erteilte den Verantwortlichen der Seilbahnunternehmung die Bewilligung zur Wiederaufnahme der Anlagen. Im vergangenen Sommer wurden die Kabinen der Gondelbahn neu gestrichen sowie mit neuen Sitzen ausgestattet. Ebenfalls die Sessel am Sessellift erhielten neue Komfortsitzen. Bei der Talstation findet man moderne Depotschränke sowie ein Sportgeschäft vor. Derzeit sind die Zubringer-Gondelbahn, ein Sessellift sowie ein Skilift in Betrieb, die die Skifahrer von 1'600 m ü. M. bis hinauf auf 2'500 m ü. M. befördern. In den nächsten Tagen soll ein weiterer stillgelegter Skilift in Betrieb gehen. Das Skigebiet Confin entstand 1971, als die Eröffnung des Strassentunnels San Bernardino erfolgte. Nach Unstimmigkeiten mit der Dorfbevölkerung wurde die Transportanlagen der Seilbahnunternehmung 2012 stillgelegt. 

Hinter dieser Wiedereröffnung steht der Tessiner Investor Stefano Artioli, der in den nächsten Jahren 300 Millionen Franken in den Ort San Bernardino sowie in das bestehende Skigebiet Confin investieren will. Im Ort sollen in den stillgelegten Hotels ein grosses 5-Sterne-Resort inklusive Thermalbades entstehen. Neben dieser Anlage sollen auch bescheidenere Familien-Hotels zur Verfügung stehen, gemäss den Aussagen des Investors.

Die Technische Leitung der Seilbahn-Gesellschaft hat Luca Müller und Jack Janner inne. Die Seilbahnunternehmung ist in der Investorenfirma «San Bernardino Swiss Alps integriert». Diese Wiedereröffnung des Skigebietes zeigt klar auf, dass Immobilienprojekte in alpinen Regionen nur getätigt werden, wenn ein gut erreichbares und attraktives Skigebiet vorhanden ist. (db)

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