Technische Seilbahnfachtagung Schweiz
20. bis 22. September 2023 in Gstaad

«Come up, slow down» war das diesjährige Motto der Technischen Seilbahnfachtagung, die vom 20. bis 22. September 2023 in Gstaad stattfand. Fachreferate, der kameradschaftliche Austausch sowie ein interessantes Besichtigungsprogramm standen im Vordergrund der Veranstaltung.

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In seiner Begrüssungsansprache des Präsidenten der VTK, Andreas Zenger, zeigte er sich erfreut nach den Jahren 1967 und 1980 wieder in Gstaad die Technische Seilbahnfachtagung Schweiz VTK/SBS abhalten zu können. Das Organisationskomitee unter der Leitung von Gerhard Marti hat alles unternommen, um in Gstaad in der Tennishalle beim Sportzentrum eine optimale Tagung erleben zu können.

Die Vertreter der Aufsichtsbehörden BAV, Niklaus Imthurm, und IKSS, Ulrich Blessing, waren die ersten Referenten. Der BAV Chef Sektion Seilbahntechnik informierte über die Erkenntnisse der Überwachung, über Ereignisse, über die Markierung von Seilbahnen als Luftfahrthindernis, sowie über Cybersicherheit und Seilschäden. Der Leiter der Kontrollstelle IKSS, orientierte über die Aktualitäten, Anliegen des Konkordats und der Kontrollstelle sowie über die neuste Ereignisstatistik. Daniel Ziegler, Leiter Technik, SBS, vertrat den abwesenden Direktor Berno Stoffel, infolge Krankheit, und gab die neusten Umsätze und Frequenzen der Schweizer Seilbahnbranche bekannt. Desweitern erläuterte er die diesjährigen Projekte des Verbandes.

Flurin Riedi, Tourismusdirektor, Gstaad Saanenland Tourismus präsentierte die touristischen Trümpfe der Ferienregion Gstaad Saanenland. Bernhard Tschannen, Direktor Glacier 3000, Les Diablerets informierte über den Brandfall vor einem Jahr im Restaurant Glacier 3000 und der Ausfall der Zubringerseilbahn auf Glacier 3000 in diesem Sommer sowie die daraus zu ziehenden Schlüsse und Lehren für ähnliche mögliche Ereignisfälle. Claudio Deplazes, Projektleiter Flem Xpress in Flims gab die Erfahrungen über die Bauorganisation des zukünftigen Flex Xpress bekannt. Beim Flex Xpress handelt es sich um ein Seilbahnprojekt von fünf neuen Gondelbahnen, bei denen die Fahrzeuge nur nach Bedarf der Kunden zum Einsatz kommen. Zwei der fünf Seilbahnen werden bereits am kommenden Dezember in Betrieb genommen.

Rafael Wyrsch von der Casutt Wyrsch Zwicka AG berichtete über die Überwachung und Instandhaltung von Bauwerken. Energieingenieur Enrico Feurer orientierte über die Zusammensetzung des Strompreises sowie über Sparpotenziale der Energie im Seilbahnbetrieb. Michael Nydegger, Didaktische Leitung und Stv. Leiter, Ausbildungszentrum SBS in Meiringen orientierte über die Ausbildungsmöglichkeiten der Schule. Nach diesen spannenden Fachreferaten fand die Generalversammlung der VTK statt. Nebst den üblichen Traktanden wurde an der Versammlung die Sekretärin der VTK Anita Widmer für ihr 37jähriges Engagement als Sekretärin für die Organisation geehrt und verabschiedet. Als Nachfolgerin wurde vor einem Jahr in Lugano Mirielle Salm aus Chur bestimmt. Als nächster Austragungsort der Technischen Seilbahnfachtagung wurde Lenzerheide bestimmt, welche vom 24. – 26. September 2024 stattfindet. Nach der Generalversammlung fand der gemütliche Teil statt. Es war die Zeit des Austausches zwischen den Arbeitskollegen und den 58 Ausstellern, bevor die Besucher das Nachtessen im Festivalzelt beim Sportzentrum einnahmen.

Der Schlusstag begann mit dem Referat von Markus Sigrist, Managing Director, Leitner Schweiz AG, mit dem Thema wie Künstliche Intelligenz bei Leitner umgesetzt wird. Raphael Burri, Technischer Kundendienst, und Sandro Gissi, Produktmanager von Motorex AG, Langenthal, stellten die Schmiermittel vor, welche in der Branche zum Einsatz kommen. Auf eine spannende Art präsentierten Beni Fuchs, Technischer Leiter Stv. Zermatt, und Daniel Ziegler, Leiter Technik, SBS, das Thema Instandhaltungsarbeiten bei laufendem Betrieb. Zum Schluss der Tagung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die Inszenierung auf dem Rinderhorn sowie die technischen Komponenten der beiden Sektionen Zweisimmen – Rinderberg sowie der Beschneiungsanlage zu besichtigen. Eine weitere Besichtigungsmöglichkeit war auch das Gesamtangebot auf dem Glacier 3000 zu begutachten. Beide Ausflüge wurden rege besucht und verliehen der Tagung in Gstaad einen würdigen Abschluss.